Die meisten Menschen in OECD-Ländern haben Probleme mit Vitamin D und Eisen (neben anderen Nährstoffen). Ein Mangel an Vitamin D ist weit verbreitet, weil es wenig Sonnenlicht und nur wenige Nahrungsquellen gibt, während Eisenmangel (oft als Anämie erkennbar) besonders Frauen im gebärfähigen Alter betrifft. Omega-3-Fettsäuren sind ebenfalls oft ein Problem, da viele kaum fetten Fisch essen. Weitere Defizite wie Folsäure, Jod, Kalzium und Vitamin B zeigen sich auch in Ernährungserhebungen. Schauen wir uns mal Land für Land an, wo die größten Baustellen liegen:
Nährstofflücken nach Land
Die folgende Tabelle listet jedes Land und einige wichtige dort beobachtete Nährstoffmängel oder -unterversorgungen auf.
| Land | Wichtige Nährstoffmängel |
|---|---|
| Österreich |
Vitamin D: Weit verbreitete Unterversorgung (in Studien als „suboptimal“ eingestuft). Eine nationale Erhebung ergab, dass die Vitamin-D-Versorgung der Österreicher:innen "suboptimal" im Vergleich zu anderen Ländern article.imrpress.com. Eisen: Etwa 13 % der österreichischen Frauen im Alter von 15–49 Jahren sind von Anämie betroffen globalnutritionreport.org, was darauf hindeutet, dass viele nicht genug Eisen aufnehmen. |
| Belgien |
Vitamin D: Wie in weiten Teilen Westeuropas haben viele Belgier einen niedrigen Vitamin-D-Spiegel (in Westeuropa liegt die Prävalenz des Mangels bei 30–60 % pubmed.ncbi.nlm.nih.gov). Eisen: Rund 13,6 % der belgischen Frauen im Alter von 15–49 Jahren haben Anämie globalnutritionreport.org, was auf Eisenmangel-Probleme hinweist. (Außerdem wird ein hoher Natriumkonsum im Ernährungsprofil von Belgien als Problem hervorgehoben.) |
| Tschechien |
Vitamin D: Schätzung am oberen Ende des Mangels – vermutlich haben etwa ein Drittel oder mehr der Tschech:innen einen niedrigen Vitamin-D-Spiegel (Osteuropa 30–60 % Mangelspanne pubmed.ncbi.nlm.nih.gov). Eisen: Etwa 21,1 % der tschechischen Frauen im Alter von 15–49 Jahren sind anämisch globalnutritionreport.org, ein beachtlicher Anteil, der auf Eisenmangel hindeutet. Omega-3: Wenig Fisch auf dem Teller heißt auch wenig Omega-3 – viele essen nie fetten Fisch, und die typische EPA/DHA-Zufuhr liegt oft unter 100 mg/Tag (weit unter den empfohlenen 250–500 mg) cambridge.org. |
| Dänemark |
Vitamin D: Trotz nordischer Breitenlage reichert Dänemark einige Lebensmittel an, aber trotzdem liegt die Mangelrate in Nordeuropa immer noch bei unter 20 % pubmed.ncbi.nlm.nih.gov. Viele Dänen nehmen Lebertran, was hilft, die Mangelraten relativ niedrig zu halten. Eisen: Ca. 12,2% der dänischen Frauen im Alter von 15–49 Jahren haben Anämie globalnutritionreport.org (immer noch ein Problem, aber etwas niedriger als der EU-Durchschnitt). |
| Estland |
Vitamin D: Hohes Risiko für Mangel (Estlands nördliche Lage und begrenzte Wintersonne). In Europa melden südliche/östliche Regionen bis zu 30–60% Mangel pubmed.ncbi.nlm.nih.gov, was auch Estland einschließt. Eisen: Rund 21,7 % der estnischen Frauen zwischen 15 und 49 Jahren sind anämisch globalnutritionreport.org – ein deutliches Eisen-Defizit. |
| Finnland |
Vitamin D: Eine echte Erfolgsgeschichte – Finnland war Vorreiter bei der Vitamin-D-Anreicherung. Im Jahr 2000 hatten nur etwa 33 % der Finnen genug Vitamin D, aber bis 2011 hatten rund 90 % ausreichende Werte iadsa.org – dank der Anreicherung von Milch und Streichfetten. Vitamin-D-Mangel ist in Finnland jetzt viel seltener. Eisen: Etwa 10,9 % der finnischen Frauen im Alter von 15–49 Jahren haben Anämie globalnutritionreport.org (niedriger als in vielen Ländern, aber trotzdem bemerkenswert). (Hoher Omega-3-Konsum in Finnland durch Fischverzehr hilft, diesen Mangel zu vermeiden.) |
| Frankreich |
Vitamin D: Frankreich hat einen etwas besseren Vitamin-D-Status als viele Nachbarländer – eine Studie berichtete nur etwa 14 % mit Mangel researchgate.net, vermutlich dank Ernährung und Sonne in den südlichen Regionen. Trotzdem sind suboptimale Werte im Winter häufig. Eisen: Ca. 10,6 % der französischen Frauen zwischen 15 und 49 Jahren sind anämisch globalnutritionreport.org. Folat: Wie in weiten Teilen Europas (wo Mehl nicht mit Folsäure angereichert wird), ist eine niedrige Folataufnahme weit verbreitet – z. B. erreicht ein signifikanter Anteil der Erwachsenen nicht die empfohlene Folatzufuhr. |
| Deutschland |
Vitamin D: Sehr verbreitetes Defizit – eine krasse 82 % der Männer und 91 % der Frauen in Deutschland erreichen nicht die empfohlene Vitamin-D-Zufuhr mynutriapp.com. Das zeigt: Die meisten Deutschen nehmen zu wenig Vitamin D über die Ernährung auf (und viele haben vor allem im Winter niedrige Blutwerte). Eisen: Etwa 11,7 % der deutschen Frauen im Alter von 15–49 Jahren haben eine Anämie genderdata.worldbank.org. Außerdem erreichen etwa 58 % der deutschen Frauen die empfohlene Eisenaufnahme nicht (insbesondere jüngere Frauen) mynutriapp.com. Jod: Ein echtes Problem – ohne jodiertes Salz liegen 96 % der Männer und 97 % der Frauen in Deutschland unter den Empfehlungen für die Jodzufuhr mynutriapp.com. (Die Verwendung von jodiertem Salz senkt das massiv.) Deutschland hatte schon immer mit leichtem Jodmangel zu kämpfen. |
| Griechenland |
Vitamin D: Trotz viel Sonne ist Vitamin-D-Mangel in Griechenland weit verbreitet (kulturelle Gewohnheiten und Sonnenschutz spielen eine Rolle). In Südeuropa allgemein liegt der Anteil mit Vitamin-D-Mangel bei etwa 30–60 % pubmed.ncbi.nlm.nih.gov, daher haben viele Griechen niedrigere als optimale Werte. Eisen: Auch wenn keine aktuellen Zahlen vorliegen, liegt die Anämierate bei Frauen im gebärfähigen Alter vermutlich bei etwa 15–20 % (viele Mittelmeerländer bewegen sich in diesem Bereich). Omega-3: Traditionelle Ernährung beinhaltet Fisch, aber heutzutage wird weniger davon gegessen. Ausreichende Omega-3-Zufuhr (aus Fisch oder Walnüssen/Leinsamen) bleibt vor allem bei jüngeren Leuten ein Thema. |
| Ungarn |
Vitamin D: Ähnlich wie in anderen mittel- und osteuropäischen Ländern herrscht auch hier ein weit verbreiteter Vitamin-D-Mangel (geschätzt etwa 30–60 % mit unzureichender Versorgung pubmed.ncbi.nlm.nih.gov). Die Winter sind lang, was die natürliche Vitamin-D-Bildung einschränkt. Eisen: Anämie bei ungarischen Frauen liegt wahrscheinlich im Bereich von etwa 20 % (keine exakte Zahl zur Hand, aber regionale Daten deuten auf einen deutlichen Eisenmangel bei Frauen hin). Sonstiges: Möglicherweise niedriger Kalzium (bei geringer Milchaufnahme) und Folat (keine verpflichtende Anreicherung). |
| Irland |
Vitamin D: In Irland werden tatsächlich hohe Mangelraten gemeldet – eine Umfrage ergab, dass 51 % der irischen Bevölkerung einen Vitamin-D-Mangel nach bestimmten Kriterien aufwiesen researchgate.net. Durch das bewölkte Wetter und die nördliche Lage sind Supplements hier echt wichtig. Eisen: Ungefähr 12,1 % der irischen Frauen im Alter von 15–49 Jahren haben Anämie genderdata.worldbank.org. Junge Frauen in Irland wird geraten, auf ihre Eisenaufnahme zu achten, um Müdigkeit und Anämie vorzubeugen. Folat: Irland hat in Erwägung gezogen, Folsäure anzureichern, weil viele Frauen im gebärfähigen Alter weniger als die empfohlenen Mengen aufnehmen (um Geburtsfehler zu verhindern). |
| Israel |
Vitamin D: Viele Israelis haben zu wenig Vitamin D, teils weil sie viel drinnen sind/wegen des Klimas. In Ländern des Nahen Ostens kann der Mangel bis zu 80 % betragen frontiersin.org. Auch wenn die Werte in Israel etwas niedriger sein könnten, bleibt Vitamin D ein Thema, vor allem für Leute, die die Sonne meiden. Eisen: Etwa 12,9 % der israelischen Frauen im Alter von 15–49 Jahren sind anämisch globalnutritionreport.org. Eisenmangelanämie wird als Problem anerkannt, besonders in bestimmten Communities und bei bestimmten Ernährungsweisen. |
| Italien |
Vitamin D: Paradoxerweise gibt es im sonnigen Italien viele Fälle von Vitamin-D-Mangel. Ein überwiegend sitzender, indoor gelebter Lifestyle sorgt dafür, dass viele Italiener:innen niedrige Werte haben – eine Studie stellte eine Prävalenz von etwa 40 % fest researchgate.net. Das ist trotz der mediterranen Sonne ein anerkanntes Public-Health-Problem. Eisen: Etwa 13,6 % der italienischen Frauen im Alter von 15–49 Jahren haben Anämie globalnutritionreport.org, was zeigt, dass ein Eisenmangel vorhanden ist. Italienische Ernährungsweisen, obwohl sie viele Nährstoffe liefern, können für Frauen zu wenig Eisen enthalten, es sei denn, der Konsum von rotem Fleisch oder Hülsenfrüchten ist hoch. Jod: Früher war Jodmangel in Italien ein Ding (Kropf war voll verbreitet), aber ein Gesetz von 2005, das jodiertes Salz gepusht hat, hat die Lage verbessert. Bis 2020 galt Italien als jodversorgt pubmed.ncbi.nlm.nih.gov, auch wenn Awareness immer noch wichtig ist. |
| Japan |
Vitamin D: In japanischen Ernährungsweisen ist Fisch am Start, deshalb ist der Vitamin-D-Status dort besser als in Europa. Trotzdem haben manche Leute (vor allem Ältere) wegen Indoor-Jobs und Sonnencreme eher niedrige Werte. Insgesamt ist ein Vitamin-D-Mangel in Japan seltener als in westlichen Ländern sciencedirect.com. Eisen: Eisenmangel bei Frauen ist ein zentrales Problem – etwa 17–19 % der japanischen Frauen im Alter von 20–49 Jahren sind anämisch pmc.ncbi.nlm.nih.gov genderdata.worldbank.org. Japanische Gesundheitsumfragen zeigen, dass viele junge Frauen zu wenig Eisen zu sich nehmen (möglicherweise wegen eines geringen Konsums von rotem Fleisch). Calcium: Traditionell wurde weniger Milch konsumiert, was bedeutet, dass die Calciumzufuhr bei manchen Japaner:innen eher niedrig ausfallen kann – aber ein höherer Konsum von Milch und kleinen Fischen (mit Gräten) hilft dabei. |
| Korea (Süd) |
Vitamin D: In Südkorea gibt es sehr hohe Vitamin-D-Mangelraten. Eine landesweite Studie ergab, dass „etwas weniger als 70 %“ der gesunden 40–49-Jährigen einen Vitamin-D-Mangel hatten pmc.ncbi.nlm.nih.gov. Moderne urbane Lebensstile (Wohnen in Hochhäusern, Jobs im Büro) tragen trotz sonnigem Wetter zu niedrigen D-Werten bei. Eisen: Anämie ist ein mittleres Problem – etwa 12–16 % der koreanischen Frauen im Alter von 15–49 Jahren sind anämisch pmc.ncbi.nlm.nih.govbmcpublichealth.biomedcentral.com, mit höheren Raten bei Jugendlichen im späten Teenageralter und in den Zwanzigern. Eine Ernährung mit wenig Häm-Eisen (rotem Fleisch) kann das Ganze noch verschärfen. Sonstiges: Kalzium- und Magnesium-Aufnahmen liegen in Korea oft unter den Empfehlungen, was auf einen geringen Verzehr von Milchprodukten bzw. Vollkorn zurückzuführen ist (wie in Ernährungsstudien festgestellt). |
| Lettland |
Vitamin D: Die hohe geografische Lage bedeutet, dass Letten im Winter nur sehr wenig Sonne abbekommen. Vitamin-D-Mangel ist weit verbreitet (wahrscheinlich im Bereich von 30–60 %, ähnlich wie bei den Nachbarländern). Im Winter werden für viele Nahrungsergänzungsmittel empfohlen. Eisen: Etwa ein Fünftel der lettischen Frauen im Alter von 15–49 Jahren hat Anämie borgenproject.orgborgenproject.org. Weltbank-Daten zeigen etwas über 20 %, was auf ein deutliches Eisen-Defizit hinweist. Sonstiges: Lettland hatte ebenfalls Probleme mit der Aufnahme von Folat und Jod – zum Beispiel hatten in einer Studie fast die Hälfte der Mädchen eine unzureichende Jodzufuhr sciencedirect.com. |
| Litauen |
Vitamin D: Ähnlich wie in Lettland/Estland führt wenig Sonnenlicht zu weit verbreitetem Vitamin-D-Mangel. Viele Litauer:innen sind wahrscheinlich ohne Supplements unterversorgt (es gibt kein Anreicherungsprogramm). Eisen: Ungefähr 23–24 % der litauischen Frauen im gebärfähigen Alter sind anämisch tradingeconomics.com, eine der höchsten Raten in Europa. Eisenhaltige Lebensmittel oder Supplements sind für Frauen oft notwendig. |
| Luxemburg |
Vitamin D: Keine spezifischen Daten, aber aufgrund von Geografie und Lifestyle hat Luxemburg wahrscheinlich ähnliche Vitamin-D-Lücken wie die Nachbarländer (z. B. Deutschland/Frankreich) – also bekommt die Mehrheit nicht genug Vitamin D nur über die Ernährung. Eisen: Die Schätzungen variieren – eine Quelle berichtete ~10,2 % Anämie bei Frauen (2019) genderdata.worldbank.org, während eine frühere Zahl bei ~15,9 % (2016) lag ceicdata.com. Auf jeden Fall gibt es Eisenmangel, aber die Prävalenz ist im Vergleich zu Osteuropa eher niedrig. |
| Niederlande |
Vitamin D: Auch die Niederländer haben mit Vitamin D zu kämpfen – viele bekommen nicht genug Sonne oder nehmen zu wenig Vitamin D über die Ernährung auf. Tatsächlich erreichen 48 % der gesamten niederländischen Bevölkerung die empfohlene Vitamin-D-Zufuhr nicht (laut einer Studie mit nationalen Daten) pmc.ncbi.nlm.nih.gov. Nahrungsergänzungsmittel werden besonders für ältere Menschen und Personen mit dunklerer Haut empfohlen. Eisen: Rund 12,8 % der niederländischen Frauen zwischen 15 und 49 Jahren sind anämisch globalnutritionreport.org (laut GNR). Die Eisenaufnahme kann bei jungen Frauen in den Niederlanden knapp sein, obwohl die Bevölkerung insgesamt gut versorgt ist. Folat: Auch ein Folatmangel ist verbreitet – die Niederlande reichern Mehl nicht an und viele Erwachsene (vor allem Frauen) erreichen die empfohlenen Folatmengen nicht, was gerade in der Schwangerschaft kritisch ist. |
| Norwegen |
Vitamin D: Norweger:innen nehmen traditionell Lebertran (reich an Vitamin D), was hilft, aber wer das nicht tut, kann wegen der dunklen Winter einen Mangel entwickeln. In einigen Studien liegt die Mangelrate in Nordeuropa unter 20 % pubmed.ncbi.nlm.nih.gov – Norwegen liegt vermutlich etwa in diesem Bereich, dank Anreicherung und Fisch. Trotzdem empfehlen die Behörden im Winter für die meisten Menschen Vitamin-D-Supplemente. Eisen: Ca. 12,0 % der norwegischen Frauen zwischen 15 und 49 Jahren haben Anämie globalnutritionreport.org. Eisenmangel ist bekannt, aber die Rate in Norwegen ist moderat. Sonstiges: Omega-3-Aufnahme ist in Norwegen tatsächlich gut (hoher Fischkonsum), daher ist Omega-3-Mangel dort kein großes Thema. |
| Polen |
Vitamin D: Sehr weit verbreiteter Mangel – Polens Breitengrad und Ernährung führen dazu, dass viele Menschen, besonders im Winter, zu wenig Vitamin D haben. Schätzungen zufolge haben die meisten polnischen Erwachsenen in den kälteren Monaten suboptimale Werte. Öffentliche Gesundheitskampagnen empfehlen Vitamin-D-Supplemente. Eisen: Auch wenn oben keine genauen Zahlen zur Anämie genannt werden, liegt die Anämie-Prävalenz bei Frauen in Polen vermutlich irgendwo im mittleren zweistelligen Prozentbereich. (Zum Vergleich: Im benachbarten Slowakei und Litauen sind es etwa 20–25 %, in Westeuropa ca. 13 %.) Die Eisenaufnahme bei Frauen könnte also besser sein. Jod: Polen hat in den 1990er Jahren die Verwendung von jodiertem Salz vorgeschrieben und damit den Jodmangel deutlich reduziert. Heute ist die Jodversorgung im Allgemeinen ausreichend, aber durch den geringeren Salzkonsum bei Bluthochdruck treten in manchen Fällen wieder leichte Joddefizite auf who.int. |
| Portugal |
Vitamin D: Wie in anderen südeuropäischen Ländern hat auch Portugal einen beträchtlichen Anteil der Bevölkerung mit niedrigem Vitamin-D-Spiegel (oft überraschend wegen der Sonne – aber viele meiden die Mittagssonne oder haben bei afrikanischer/brazilianischer Herkunft eine dunklere Haut). Viele Erwachsene haben vor allem im Winter einen Mangel. Eisen: Rund 13,2 % der portugiesischen Frauen im Alter von 15–49 Jahren sind anämisch globalnutritionreport.org. Eisenmangelanämie ist ein moderates Public-Health-Problem; eisenreiche Lebensmittel wie Bohnen, grünes Gemüse oder mageres Fleisch werden in der Ernährung empfohlen. |
| Slowakei |
Vitamin D: Wahrscheinlich hohe Prävalenz von Mangelerscheinungen. Die Ernährung in der Slowakei enthält nur wenige vitamin D–reiche Lebensmittel und im Winter gibt es wenig Sonnenlicht. Ohne flächendeckende Anreicherung haben viele Slowak:innen zu niedrige Vitamin-D-Werte (ähnlich wie in Tschechien und Polen). Eisen: Hohe Anämierate – etwa 23–25 % der slowakischen Frauen im Alter von 15–49 Jahren sind anämisch genderdata.worldbank.org tradingeconomics.com. Das bedeutet, dass fast jede vierte Frau an Eisenmangelanämie leidet – ein ernstes Problem. Die Verbesserung der Eisenaufnahme (z. B. durch Ernährung oder Supplements) bei Frauen ist ein wichtiges Public-Health-Thema. |
| Slowenien |
Vitamin D: Als mitteleuropäisches Land hat Slowenien Probleme mit Vitamin-D-Mangel. Es gibt keine verpflichtende Anreicherung, daher hat ein großer Teil der Bevölkerung wahrscheinlich besonders in der weniger sonnigen Jahreshälfte einen niedrigen Vitamin-D-Spiegel. Eisen: Etwa 21,8 % der slowenischen Frauen im Alter von 15–49 Jahren haben Anämie genderdata.worldbank.org, was auf einen erheblichen Eisenmangel hinweist. Die slowenischen Gesundheitsbehörden haben die Notwendigkeit betont, den Eisenstatus von Frauen zu verbessern (durch Ernährungsaufklärung). |
| Spanien |
Vitamin D: Unerwartet häufiges Defizit – selbst im sonnigen Spanien ist etwa ein Drittel der Bevölkerung (33,9 %) von einem Vitamin-D-Mangel bedroht researchgate.net. Viele Spanier:innen haben suboptimale Werte, besonders in den nördlichen Regionen oder bei älteren Menschen. Eisen: Die Anämie unter spanischen Frauen wird auf etwa 15–17 % geschätzt. Eine Zahl aus 2016 lag bei 16,6 % globalnutritionreport.org. Die Eisenaufnahme kann bei jüngeren Frauen (die wenig rotes Fleisch essen) niedrig sein. Sonstiges: Folat kann niedrig sein (Spanien reichert Folsäure nicht an; Frauen wird bei Kinderwunsch zu Supplementen geraten), und die Ballaststoffaufnahme liegt bei vielen ebenfalls unter den Empfehlungen (auch wenn Ballaststoffe kein Vitamin oder Mineralstoff sind, ist das ein bekannter Gap in westlichen Ernährungsweisen). |
| Schweden |
Vitamin D: Dank Anreicherung (in Schweden wird Vitamin D Milch und Margarine zugesetzt) und Fischkonsum schneiden die Schweden beim Vitamin D etwas besser ab als viele Europäer – trotzdem haben immer noch viele zu niedrige Werte. Zum Beispiel hatten in einer Studie etwa 18 % der Schweden einen Mangel (<30 nmol/L) pmc.ncbi.nlm.nih.gov. Eine Supplementierung im Winter wird empfohlen. Eisen: Ungefähr 13,6 % der schwedischen Frauen im Alter von 15–49 Jahren haben eine Anämie genderdata.worldbank.org. Eisenmangel kommt besonders bei Teenagerinnen und Frauen mit starker Menstruation vor – schwedische Gesundheitsumfragen behalten das im Blick. |
| Schweiz |
Vitamin D: Viele Schweizer haben einen Vitamin-D-Mangel, besonders im Winter (wegen der hohen geografischen Lage und dem Indoor-Lifestyle). Schätzungen zufolge sind rund 40 % der Europäer (inklusive Schweiz) davon betroffen nature.com. In der Schweiz gibt es bereits erste Anreicherungsschritte (z. B. D-angereicherte Lebensmittel), aber noch nicht flächendeckend. Eisen: Ungefähr 11,3 % der Schweizer Frauen im Alter von 15–49 Jahren haben eine Anämie genderdata.worldbank.org. Die Rate in der Schweiz ist etwas niedriger als der europäische Durchschnitt, aber etwa jede zehnte Frau hat trotzdem eine Eisenmangelanämie – vor allem jüngere Frauen. Sonstiges: Die Schweizer Ernährung kann bei Verwendung von nicht-jodiertem Salz wenig Jod enthalten, aber die Schweiz jodiert Salz schon lange und hat aktuell einen landesweit ausreichenden Jodstatus. |
| Türkiye (Türkei) |
Vitamin D: Die Türkei erlebt eine Vitamin-D-Mangel-Pandemie, ähnlich wie andere Länder im Nahen Osten. Studien zeigen eine sehr hohe Prävalenz – vermutlich hat deutlich mehr als die Hälfte der Bevölkerung einen unzureichenden Vitamin-D-Spiegel. Kulturelle Kleidung, das Vermeiden von Sonne an heißen Tagen und begrenzte Anreicherung tragen dazu bei. Gesundheitsbehörden empfehlen Vitamin-D-Supplementierung für Risikogruppen. Eisen: Eisenmangel ist bei türkischen Frauen weit verbreitet. Rund 30 % der Frauen im Alter von 15–49 Jahren sind anämisch ceicdata.com – also fast jede dritte. Das ist eine der höchsten Raten unter den aufgeführten OECD-Ländern. Eisenreiche Ernährung (oder Supplementierung während der Schwangerschaft) wird stark empfohlen, um dem entgegenzuwirken. Sonstiges: Zinkmangel kann in der Türkei ebenfalls relativ häufig vorkommen (wegen geringerer Fleischzufuhr in ärmeren Regionen), und der Folat-Status bei Frauen kann niedrig sein (eine Anreicherung von Mehl mit Folsäure ist in der Türkei nicht verpflichtend). |
| Vereinigtes Königreich |
Vitamin D: In Großbritannien gibt es hohe Raten an Vitamin-D-Mangel. Ungefähr 20% der Menschen haben einen echten Mangel und bis zu 60% haben unzureichende Werte, was bedeutet, dass insgesamt etwa 4 von 5 Erwachsenen keinen optimalen Vitamin-D-Status haben vitall.co.uk. Das wolkige Klima und die begrenzte Anreicherung sind schuld daran. Die Regierung bietet im Winter sogar kostenlosen Vitamin-D-Support für vulnerable Gruppen an. Eisen: Rund 13,6 % der britischen Frauen im Alter von 15–49 Jahren haben eine Anämietradingeconomics.com (Daten von 2019). Außerdem zeigen britische Ernährungserhebungen, dass viele Teenagerinnen und Frauen weniger Eisen zu sich nehmen als empfohlen – Eisen ist eine auffällige Lücke, die zu Müdigkeit führt. Folat & andere: Das Vereinigte Königreich hat kürzlich beschlossen, Mehl mit Folsäure anzureichern (um Geburtsfehler zu verhindern), da ein Mangel an Folat bei jungen Frauen ein Problem darstellte. Weitere häufige Defizite betreffen Magnesium, Kalium und Selen, da sich die britische Ernährung zunehmend in Richtung verarbeiteter Lebensmittel entwickelt hat (die weniger dieser Mikronährstoffe enthalten) theguardian.com. |
| Vereinigte Staaten |
Vitamin D: Auch die US-Bevölkerung hat mit Vitamin-D-Mangel zu kämpfen – eine Studie ergab, dass 42 % der erwachsenen Amerikaner einen Mangel aufweisen pubmed.ncbi.nlm.nih.gov. Wenn man einen strengeren Maßstab für die Nahrungsaufnahme anlegt, erreichen satte 94,3 % der Amerikaner die empfohlene Tagesdosis an Vitamin D über die Ernährung nicht lpi.oregonstate.edu (da nur wenige Lebensmittel von Natur aus Vitamin D enthalten) – viele greifen daher zu Supplements. Eisen: Etwa 11–12 % der US-amerikanischen Frauen im Alter von 15–49 Jahren sind anämisch cdc.gov (und die Rate ist in den letzten zwei Jahrzehnten leicht gestiegen). Eisenmangelanämie betrifft besonders Frauen mit starken Menstruationszyklen, Schwangere und Teenagerinnen. Männer und postmenopausale Frauen haben dagegen deutlich niedrigere Anämieraten. Weitere häufige Lücken: Laut nationalen Umfragen erfüllen große Teile der US-Bevölkerung nicht die Anforderungen an Vitamin E (≈88% unzureichend), Magnesium (≈52%), Vitamin A (≈43%), Vitamin C (≈39%) und Kalzium (≈44%) lpi.oregonstate.edu. Kurz gesagt: Viele Amerikaner sind überernährt, aber unterversorgt mit Mikronährstoffen – eine Ernährung mit vielen verarbeiteten Lebensmitteln führt dazu, dass essenzielle Vitamine und Mineralstoffe zu kurz kommen. Folsäure ist in den USA ein kleiner Lichtblick, da Getreideprodukte angereichert werden und so ein Folsäuremangel in der Gesamtbevölkerung deutlich reduziert wird. |
Quellen: Die oben genannten Daten stammen aus verschiedenen Quellen, darunter die Länderprofile des Global Nutrition Report (für Anämieraten) globalnutritionreport.org globalnutritionreport.org globalnutritionreport.org, wissenschaftliche Studien und Übersichtsarbeiten zu Vitamin D und anderen Nährstoffen nature.com mynutriapp.com cambridge.org sowie nationale Gesundheitsumfragen oder Datenbanken (z. B. die Analyse des Linus Pauling Institute der US NHANES-Daten lpi.oregonstate.edu). Jede einzelne Statistik ist mit einer Quellenangabe versehen.
Gemeinsame Themen und abschließende Gedanken
Wie wir sehen, sticht Vitamin-D-Mangel in den meisten dieser OECD-Länder hervor. Trotz unterschiedlicher Klimazonen haben sich die Lebensstile so verändert, dass Menschen weniger Sonne abbekommen (Bürojobs, urbanes Leben), und die Ernährung gleicht das oft nicht aus. Es ist nicht nur ein Problem in Nordeuropa – selbst sonnige Länder zeigen überraschend große Vitamin-D-Lücken researchgate.net. Lebensmittelanreicherung und Supplements sind wichtige Strategien, die eingesetzt werden (z. B. Finnlands Erfolg bei der Erhöhung des Vitamin-D-Spiegels durch Anreicherung ist ein positives Beispiel iadsa.org).
Eisenmangel (und Anämie) ist ein weiteres universelles Thema, besonders für Frauen. In fast jedem der aufgeführten Länder sind etwa 10–20 % (oder mehr) der Frauen im gebärfähigen Alter anämisch, hauptsächlich weil die Eisenaufnahme nicht ausreicht, um die monatlichen Verluste auszugleichen globalnutritionreport.org pmc.ncbi.nlm.nih.gov. Das kann zu Müdigkeit, eingeschränkter Leistungsfähigkeit und weiteren gesundheitlichen Problemen führen. Um das zu lösen, sollte man eisenreiche Lebensmittel pushen (oder Supplemente, wenn nötig) und in manchen Fällen auch Lebensmittel anreichern (zum Beispiel wird im Vereinigten Königreich gesetzlich Eisen zu Weißmehl hinzugefügt).
Weitere Lücken betreffen Omega-3-Fettsäuren – in vielen westlichen Ernährungsweisen fehlt es an fettem Fisch, was zu niedrigen Omega-3-Werten führt (Blutuntersuchungen zeigen einen sehr niedrigen Omega-3-Index in Nordamerika und weiten Teilen Europas sciencedirect.com). Das hat dazu geführt, dass Ernährungsempfehlungen raten, zweimal pro Woche Fisch zu essen oder Fischöl-Supplemente für die Herzgesundheit in Betracht zu ziehen. Folat (Vitamin B9) ist in Regionen ohne Anreicherung unzureichend; deshalb gehen Länder wie das Vereinigte Königreich jetzt dazu über, Mehl anzureichern – inspiriert von den USA und Kanada, wo die Anreicherung den Folatmangel deutlich reduziert hat. Jod-Mangel, früher weit verbreitet, hat sich in vielen OECD-Ländern durch jodiertes Salz verbessert – aber wenn Leute auf Gourmet-Salze ohne Jod umsteigen oder oft auswärts essen (wo jodiertes Salz nicht vorgeschrieben ist), kann ein leichter Jodmangel wieder auftreten mynutriapp.com. Das zeigt, dass selbst „altmodische“ Mängel zurückkommen können, wenn Maßnahmen im Bereich der öffentlichen Gesundheit nicht aufrechterhalten werden.
Kurz gesagt: Selbst wohlhabende Länder kämpfen mit „verstecktem Hunger“ – einem Mangel an Mikronährstoffen in der Ernährung. Moderne, verarbeitete Lebensmittel liefern zwar viele Kalorien, aber nicht immer genug Vitamine und Mineralstoffe lpi.oregonstate.edu. Das Gesamtbild in diesen OECD-Ländern ist weitgehend ähnlich:
Vitamin D und Eisen sind die Hauptmängel,
mit anderen wie Folat, Jod, Kalzium, Vitamin B12, Magnesium und Omega-3, die ebenfalls häufig auftreten. Jedes Land hat seine Besonderheiten (z. B. Finnland schneidet bei Vitamin D gut ab, Türkei hat mehr Probleme mit Anämie), aber kein Land ist frei von Nährstoffdefiziten.
Die gute Nachricht: Das Bewusstsein wächst. Viele Regierungen geben mittlerweile Empfehlungen für Vitamin D heraus, fördern ausgewogene Ernährung (mehr Obst, Gemüse, Nüsse und Fisch) und denken über Anreicherungspolitiken für wichtige Nährstoffe nach. Auch Einzelpersonen werden aufmerksamer, nehmen manchmal Multivitamine oder gezielte Supplements. Diese Nährstofflücken zu schließen, ist wichtig für die langfristige Gesundheit – wer sie angeht, kann Energielevel, Immunsystem, Knochengesundheit und das allgemeine Wohlbefinden der Bevölkerung verbessern.
Wenn wir den Fokus breit halten (verschiedene Nährstoffe betrachten) und Daten aus mehreren Ländern einbeziehen, wird klar: Nährstoffmängel sind eine gemeinsame Herausforderung in der OECD, und ein umfassender Ansatz – mit Ernährungsvielfalt, Anreicherung und Supplementierung, wo sinnvoll – ist nötig, damit die Bevölkerung alle benötigten Nährstoffe bekommt. Jede der oben genannten Statistiken zeigt, wo es Verbesserungsbedarf gibt, und mit kontinuierlichem Einsatz können sich diese Zahlen nach und nach in die richtige Richtung entwickeln.