Shark Liver Oil Squalene: Europe’s magical new health supplement
on September 05, 2025

Haifischleberöl-Squalen: Europas neues „magisches“ Nahrungsergänzungsmittel

Bereit, in einen wilden Supplement-Trend einzutauchen? Triff Squalen – das haiige Öl, das bei Gesundheitsfans gerade Wellen schlägt. Tiefseehaie füllen ihre Leber mit dieser glatten Verbindung (Haie nutzen sie zum Schweben). Menschen füllen sie ebenfalls in Kapseln ab und preisen antioxidative, immunstärkende und cholesterinsenkende Superkräfte an. In Europa sind viele neugierig auf die Vorteile von Squalen und darauf, was die EU-Regeln dazu sagen. Anschnallen, EU-Shoppers – hier kommt die Squalen-Story, von der du nicht wusstest, dass du sie brauchst.

Was ist Squalen?

Squalen (ausgesprochen skwah-leen) ist im Grunde ein natürliches Öl – ein langkettiger Kohlenwasserstoff – der in vielen Lebewesen vorkommt. Tatsächlich produzieren unser Körper und Pflanzen es als Vorstufe von Cholesterin. Bestimmte Haie haben jedoch mengenweise davon. Einige Kaltwasserhaie lagern 40–70 % ihrer Leber als Squalen ein, weshalb Fischer Lebertran früher „Wundermittel“ nannten. Kein Wunder – Haie nutzen diesen öligen Superauftrieb, um unter Wasser zu schweben. Chemisch ist Squalen reich an Doppelbindungen, was es besonders reaktionsfreudig gegenüber Sauerstoffradikalen macht. Anders gesagt: Es ist die natürliche, hautglättende Antioxidans-Molekülmaschine. Die EU kennt es ebenfalls – es gilt offiziell als natürlicher Stoff in Lebensmitteln und Nahrungsergänzungsmitteln (und steht nicht auf einer Verbotsliste).

Die „Magie“ von Squalen kommt aus seiner chemischen Struktur: viele Kohlenstoff-Doppelbindungen (ungesättigte Bindungen), die freie Radikale wie ein Schwamm abfangen. Es ist zudem sehr gleitfähig und geruchlos, was es praktisch für Cremes und Kapseln macht. Wichtig: Es ist kein seltsames Laborchemikal – es wird endogen in Tieren (einschließlich Menschen) gebildet und findet sich in Lebensmitteln wie Fischölen. Kurz: Squalen ist ein natürlich vorkommendes, hai- und menschenfreundliches Öl mit Tradition in der Volksmedizin.

Squalen-Hype vs. Wissenschaft

Squalen (über Lebertran) werden eine ganze Reihe an Vorteilen zugeschrieben. Doch wie viel davon ist Wissenschaft, wie viel Hype? Hier ist der Überblick, was Studien sagen:

  • Herz-Helfer? Einige Untersuchungen deuten darauf hin, dass Squalen Blutfettwerte verbessern kann. In einer kontrollierten Studie zeigten Teilnehmende, die 860 mg Squalen pro Tag über 20 Wochen einnahmen, signifikante Rückgänge bei Gesamt- und LDL-Cholesterin („schlechtes“ Cholesterin) im Vergleich zu Placebo. Squalen scheint die körpereigene Cholesterinproduktion zu drosseln (quasi wie ein mildes, natürliches Statin), was diese Effekte erklären könnte.
  • Antioxidative Power: Wegen der vielen Doppelbindungen ist Squalen ein Champion beim Neutralisieren von Oxidantien. Forschende bescheinigen ihm starke antioxidative (und sogar sauerstofftransportierende) Eigenschaften. Das bedeutet Zellschutz – gut fürs Herz und gesundes Altern. Stell es dir wie deinen körpereigenen Ölfilter vor, der schädliche freie Radikale einfängt.
  • Immunsystem & Regeneration: Lebertran (reich an Squalen) wurde in der Volksmedizin zur Immununterstützung eingesetzt. Moderne Labortests stützen das: Squalen zeigt antivirale und antibakterielle Aktivität und scheint Immunzellen anzukurbeln. In Skandinavien und Japan wird es traditionell bei Infekten sowie zur Erholung nach Wunden oder sogar Chemo-Nebenwirkungen genutzt. Diese Anwendungen sind in großen Humanstudien noch nicht final bewiesen, aber die antioxidativen und immunmodulierenden Signale aus Zell- und Tiermodellen sind real.
  • Weitere Schlagwörter: Du hörst auch von Anti-Aging-, entzündungshemmenden und sogar krebshemmenden Effekten. Wahr ist: Einige Zellstudien zeigen, dass Squalen das Wachstum von Krebszellen stören kann. Klarstellung: Das sind Labordaten, kein Heilmittel für Menschen. Eine Übersicht formulierte es so: Squalen hat „eine breite Palette physiologischer Funktionen wie antikanzerogen und anti-hypercholesterinämisch“ – im Labor. Spannend, aber nimm Super-Heilsversprechen vorerst mit einer Prise Meersalz. Offizielle EU-Health-Claims für Squalen gibt es bislang nicht.

Es steckt also echte Wissenschaft in Teilen des Hypes – besonders bei Herz- und Antioxidans-Effekten – aber Zaubertrank ist es nicht. Locker formuliert: Squalen kann Cholesterinbalancen unterstützen und Oxidation bekämpfen und könnte das Immunsystem stützen. Denk daran: Nahrungsergänzungsmittel ergänzen. Realistische Erwartungen sind smart, auch wenn das Etikett optimistisch klingt.

EU-Regulierung und Haie-Ethik

In der EU gibt es einen Twist: Kosmetik vs. Supplemente. Die EU-Kosmetikverordnung (EG 1223/2009) verbietet klar bestimmte hai-abgeleitete Inhaltsstoffe. Lebertran (und damit hai-basiertes Squalen) kann als Kategorie-C-tierisches Nebenprodukt eingestuft werden, das in Kosmetika nicht verwendet werden darf. Heißt im Klartext: Du wirst in Europa kein hai-abgeleitetes Squalen in Cremes finden – stattdessen werden pflanzliche oder synthetische Alternativen genutzt.

Und Nahrungsergänzungsmittel? Entwarnung: Es gibt kein spezifisches EU-Gesetz, das „Hai-Squalen in Kapseln“ verbietet. Da Squalen eine lange Verwendungsgeschichte beim Menschen hat (z. B. in Fischölen, Olivenöl etc.), ist es kein „Neuartiges Lebensmittel“, das eine Sonderzulassung bräuchte. Unternehmen dürfen also Lebertran-Kapseln mit Squalen verkaufen, sofern die üblichen Supplement-Regeln (Qualität, Kennzeichnung usw.) eingehalten werden. Theoretisch gilt: Solange es sicher ist, ist es erlaubt.

Naturschutzorganisationen sind dennoch wenig begeistert. Sie verweisen auf eine EU-Lücke: Regelungen gegen illegale Fischerei decken Lebertran nicht ausdrücklich ab. Organisationen wie Oceana warnen, dass Piraterie-Fangflotten Tiefseehaie wegen des Öls ins Visier nehmen und Produkte anschließend am Markt vorbeischleusen. Die EU schützt einige Haiarten und hat das Finning verboten, doch Lebertran war lange ein blinder Fleck.

Wichtige Takeaways für EU-Konsumentinnen und Konsumenten: Hai-Squalen in Cremes ist per Gesetz tabu, Hai-Squalen in Kapseln ist nicht ausdrücklich verboten (noch nicht). Es unterliegt jedoch den allgemeinen Lebensmittel-Sicherheitsregeln, und Wunderversprechen auf Etiketten sind nicht erlaubt. Denke auch an die Ethik: Einige Käuferinnen und Käufer meiden Hai-Produkte grundsätzlich.

Einnahme von Squalen: Dosierung und Sicherheit

Wenn du Squalen-Supplements ausprobieren möchtest, merke dir – ohne Vortrag, nur Fakten:

  1. Dosierung: Folge stets der Angabe auf dem Etikett. Übliche Lebertran-Kapseln enthalten einige hundert Milligramm, also ca. 200–500 mg Squalen pro Portion (manchmal bis zu 1.000 mg, je nach Marke). Klinische Studien setzten z. B. 860 mg/Tag über 20 Wochen ein und sahen Vorteile beim Cholesterin. Das wurde gut vertragen. Du musst es nicht übertreiben: Meist genügen 1–3 Kapseln pro Tag zu einer Mahlzeit.
  2. Sicherheit – Schwermetalle: Angst vor „Fisch-Quecksilber“? Gute Nachrichten: Labore haben Lebertran-Supplements getestet, und die Quecksilberwerte sind winzig. Die höchste gemessene tägliche Quecksilberaufnahme aus einer Kapsel lag bei etwa 0,000092 µg (Mikrogramm). Zum Vergleich: Der EFSA-Richtwert für Methylquecksilber liegt bei 91 µg pro Woche für eine 70-kg-Erwachsene Person. Die getesteten Öle lieferten nur Bruchteile eines Prozents davon. Anders gesagt: Lebertran-Kapseln liegen in der Regel um ein Vielfaches unter EU-Grenzwerten. (Gleiches gilt für andere Schwermetalle.) Wichtig ist, Produkte seriöser Hersteller zu wählen, die Reinheit testen – dann sind Verunreinigungen kein Thema.
  3. Nebenwirkungen: Squalen ist etwas, das unser Körper natürlich herstellt (Vorstufe von Cholesterin) und wird meist gut vertragen. Häufigste „Macken“: fischige Aufstoßer oder Nachgeschmack – Lebertran schmeckt eben nach Meer, wenn die Kapsel nicht magensaftresistent ist. Bei Fisch-/Meeresfrüchteallergie bitte aufpassen (Hai = Fisch). Schwere Nebenwirkungen sind selten. Wie bei jedem Supplement ist die größte „Nebenwirkung“ womöglich das Gefühl, einen Löffel Meer geschluckt zu haben – hast du ja quasi.
  4. Kennzeichnung und Claims: EU-Recht verlangt klare Zutatenangaben. Auf dem Etikett sollten „Shark Liver Oil“ oder „Squalene“ stehen. Falle nicht auf Werbesprüche mit „Heilung“ herein. In der EU darf Squalen rechtlich nicht beanspruchen, Krankheiten zu verhüten oder zu behandeln. Allgemeine Aussagen wie „reich an Antioxidantien“ oder „unterstützt das Immunsystem“ sind üblich, aber es gibt derzeit keine von der EFSA zugelassenen spezifischen Health-Claims. Kurz: Kaufe vertrauenswürdige Marken, halte dich an die Dosierung und nimm große Versprechen mit einer Prise Meersalz.

Fazit

Was ist also das Urteil für EU-Käuferinnen und -Käufer? Squalen ist eine interessante, natürliche Verbindung mit echter Bioaktivität, und EU-Regeln verbieten seine Verwendung in Nahrungsergänzungsmitteln nicht. Wissenschaftliche Studien deuten auf einige Vorteile hin (z. B. Unterstützung des Cholesterinstoffwechsels und antioxidative Wirkung). Und das Gruselige? Top-Labore sehen keine Alarmzeichen – Quecksilber und andere Kontaminanten liegen weit unter den Grenzwerten.

Natürlich ist es kein Zaubertrank. Niemand verwandelt sich nach einer Kapsel in einen Hai. Merke: Supplements ergänzen, sie ersetzen keinen gesunden Lebensstil. Wenn du auf den Squalen-Zug aufspringst, wähle ein hochwertiges Produkt von einem transparenten EU-Anbieter. Und hey, Haie schwimmen weiter – wir auch, nur bewusst. Unterm Strich ist Squalen ein Geschenk der Haie an die menschliche Gesundheit (mit Vorbehalten). Egal ob du es nimmst oder nicht – jetzt kennst du Wissenschaft und Recht. Bleib smart, bleib sicher und genieße das Meer an Wissen!

Referenzen

  1. Europäische Kommission. Verordnung (EG) Nr. 1223/2009 über kosmetische Mittel. Amtsblatt der Europäischen Union.
  2. Europäische Kommission. Verordnung (EG) Nr. 178/2002 zur Festlegung der allgemeinen Grundsätze und Anforderungen des Lebensmittelrechts. Amtsblatt der Europäischen Union.
  3. Europäische Kommission. Verordnung (EG) Nr. 1069/2009 über tierische Nebenprodukte. Amtsblatt der Europäischen Union.
  4. EFSA (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit). Wissenschaftliche Stellungnahme zum Risiko für die öffentliche Gesundheit durch Quecksilber und Methylquecksilber in Lebensmitteln. EFSA Journal, 2012.
  5. EFSA. Nahrungsergänzungsmittel in der EU – Leitfaden für Hersteller und Verbraucher. Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit.
  6. Smith TJ. Squalene: potential chemopreventive agent. Expert Opinion on Investigational Drugs, 2000.
  7. Smith TJ. Squalene: potential role in cancer and cholesterol modulation. Pharmacological Research, 2000.
  8. Chan P, Tomlinson B, Lee CB, Lee YS. Effect of squalene on serum cholesterol and triglyceride levels in humans. International Journal of Food Sciences and Nutrition, 1996.
  9. Aranda FJ, Villalaín J. The interaction of squalene with phospholipid membranes. European Journal of Biochemistry, 1997.
  10. Oceana Europe. Shark liver oil loopholes in the EU. Oceana-Bericht, 2021.
  11. Huang ZR, Lin YK, Fang JY. Biological and pharmacological activities of squalene and related compounds: potential uses in cosmetic dermatology. Molecules, 2009.
  12. Prieto JM, Recio MC, Giner RM, Máñez S, Giner-Larza EM, Ríos JL. Pharmacological profile of squalene and derivatives. Planta Medica, 2003.

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